Zu Besuch beim drittgrößten Roland Deutschlands

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Artikel: Zu Besuch beim drittgrößten Roland Deutschlands

Ein Abstecher nach Stendal bietet Abwechslung für die ganze Familie

Im Norden Sachsen-Anhalts liegt die größte Stadt der Altmark: Stendal. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1022. Kein Wunder also, dass es hier viel zu entdecken gibt. 

Hin und zurück geht es ganz bequem mit der Bahn. Vom Berliner Hauptbahnhof aus ist man in unter anderthalb Stunden schon am Ziel. Wer die Tour gemeinsam mit der Familie oder Freund:innen antritt, reist mit dem Quer-durchs-Land-Ticket besonders günstig. Es kann den ganzen Tag für beliebig viele Fahrten im Regionalverkehr genutzt werden – und zwar deutschlandweit. Mitfahren können bis zu fünf Personen sowie drei Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren.

Außenaufnahme des Bahnhofsgebäudes Stendal, im Hintergrund geht die Sonne unter.
Der Bahnhof in Stendal.

In Stendal angekommen, kann man seine Tour beispielsweise auf dem Markt beginnen. Dort ist der drittgrößte Roland Deutschlands zu finden. Der Roland ist das Standbild eines Ritters mit bloßem Schwert. Er gilt als Sinnbild der Stadtrechte und steht häufig auf Marktplätzen oder vor Rathäusern.

Das Rathaus in Stendal ist vor allem wegen seiner Renaissancegiebel sehenswert, ebenso wie die beeindruckenden Türme der Ratskirche St. Marien. Im Rathaus kann zudem die älteste profane Schnitzwand Deutschlands bestaunt werden.

Museum für Begründer der klassischen Archäologie

Etwa sechs Gehminuten vom Marktplatz entfernt befindet sich das Winckelmann-Museum. Es widmet sich dem Leben und Werk von Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), dem Begründer der klassischen Archäologie und modernen Kunstwissenschaft. Das Museum wurde 1955 an der Stelle des Geburtshauses von Winckelmann, der heutigen Winckelmannstraße 36, eröffnet.

Die ständige Ausstellung im Erdgeschoss des Museums thematisiert das Leben und Werk Winckelmanns. Am 8. Juni 1768 wurde er in einem Hotelzimmer in Triest Opfer einesgrausamen Mordes. Die Ausstellung nimmt dieses Ereignis zum dramaturgischen Ausgangspunkt und verfolgt wie in einer Rückblende den ungewöhnlichen Lebensweg des Archäologen.

Rathaus Stendal, weißes Gebäude, im Hintergrund Kirchtürme aus rotem Backstein.
Rathaus Stendal, im Hintergrund die Türme der Ratskirche St. Marien.

Doch auch wer den Tag fernab von Historie und Museum verbringen will, wird in Stendal fündig. Idyllisch am Stadtsee gelegen, findet sich der Tiergarten. Er beheimatet über 500 Tiere, darunter neben heimische Arten auch einige vom Aussterben bedrohte Arten wie den Amur-Tiger und mehrere Affenarten.

Soll der Ausflug nach Stendal einen aktiven Part enthalten, dann ist ein Abstecher in den Hochseilgarten das Richtige. Vom Tiergarten aus ist er zu Fuß in rund elf Minuten erreichbar. Um vorherige telefonisch Anmeldung unter 03931-313792 wird gebeten.

Extratipp

Eine schon fertige Tour findet sich auch in der App DB Ausflug der DB Regio. Sie trägt den Titel „Das größte trojanische Pferd der Welt“ und führt in rund fünf Stunden durch die Stadt.

Anreise

  • Hinfahrt: z. B. um 9.57 Uhr mit dem RE4 von Berlin Hbf bis Stendal Hbf
  • Fahrzeit: 1 Stunde 17 Minuten
  • Rückfahrt: z. B. um 18.44 Uhr

Ticket-Tipp

Das Quer-durchs-Land-Ticket ist einen ganzen Tag lang deutschlandweit für beliebig viele Fahrten im Eisenbahn-Regionalverkehr gültig. Es kostet für die erste Person 49 €, jede weitere (bis zu vier Mitreisende) zahlt 10 €. Außerdem fahren bis zu drei Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren kostenfrei mit – egal, ob das Ticket für eine oder mehrere Personen gekauft wird. Auch die Nutzung des Deutschland-Tickets ist bis nach Stendal möglich.

Weitere Informationen hier: bahn.de/quer-durchs-land-ticket

Text: punkt 3, 24.04.2025