Artikel: Inselhopping auf der Havel
SUP-Paddeln zwischen Zitadelle und Scharfenberg
Auf dieser Tour gibt es eine Menge Inseln zu entdecken, einige davon sind laut Tagesspiegel sogar die coolsten Berlins. Auf dem Board geht es vom Spandauer in den Tegeler See – das klingt doch nach Kurzurlaub!
Mit Bahn und Bus ist es ein gefühlter Katzensprung von der Berliner Innenstadt, so kommen Wassersportfans spontan aufs Board. Aber das Beste kommt erst: Stand-up-Paddeln ist perfekt für rückengeplagte Stadtmenschen, denn es trainiert die Tiefenmuskulatur des Rumpfes und stabilisiert durch das ständige Balancieren die Knie- und Fußgelenke.
Alte Festung aus neuer Perspektive
Ausgangspunkt ist das SUP Center Berlin auf der Insel Eiswerder. Eine kleine Stippvisite zur Zitadelle Spandau zeigt die alte Festung von einer ganz neuen Perspektive. Auch Ungeübte absolvieren die gut zehn Kilometer locker in zwei bis drei Stunden. Für kurze Pausen am Festland gibt es viele Gelegenheiten und für eine Stärkung oder ein kühles Bier ist ein Halt an einem Restaurant mit italienischer Küche eingeplant.
Von der Bushaltestelle „Kleine Eiswerderstraße (Berlin)“ ist es nicht weit bis zu den historischen Mauern einer alten Feuerwerks- und Munitionsfabrik, in der sich heute die SUP Center Berlin Verleihstation befindet. Dort stehen über 40 hochwertige SUP-Boards und Paddel bereit. Für Familien und kleine Gruppen empfiehlt sich der Paddelspaß im XXLFormat mit einem BIG-Board, auf dem bis zu sechs Personen Platz haben.

In direkter Nachbarschaft von Eiswerder liegt die Zitadelle Spandau, die Sie nun vom Wasser aus in Augenschein nehmen können. Ein Rekord jagt hier den nächsten: Die Zitadelle gilt als die am Besten erhaltene Festungsanlage nördlich der Alpen. Ihre Gewölbe beherbergen eine der größten Fledermaus-Kolonien in Europa und im Hof der Zitadelle befindet sich eine der größten Freilichtbühnen Berlins.
Der gewaltige Bau entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der Juliusturm stammt sogar aus dem Mittelalter im 13. Jahrhundert. Die militärische Nutzung endete erst 1945. Im Torhaus befindet sich heute eine Ausstellung zur Geschichte von Burg, Zitadelle und Spandauer Altstadt. Soweit es der Bewuchs an Seerosen zulässt, können Sie rechts in den Zitadellengraben bis etwa zum Juliusturm paddeln und von dort aus wieder zurück.

Nun geht es mit dem Board wieder zurück Richtung Norden auf Inseltour. Unter der Großen Eiswerderbrücke hindurch, an Eiswerder vorbei, passieren Sie die Spandauer Seebrücke und die Wasserstadtbrücke. Gleich dahinter steuern Sie leicht rechts auf eine Inselgruppe zu. Es geht zwischen Valentinswerder und Marienwerder hindurch, dann rechts an der Insel Baumwerder vorbei und um die größte der Inseln im Tegeler See, Scharfenberg, herum.
Jetzt halten Sie sich immer am rechten Ufer und umrunden Tegelort. Am Fähranleger stechen Sie in den Arm der Havel ein, denn am Aalemannufer können Sie sich eine Rast im „Himmel und Havel“, einem italienischen Restaurant, gönnen. Nach der Stärkung geht es mit dem Board auf den Rückweg zur Verleihstation auf der Insel Eiswerder.
Tipps für den Ausflug
SUP Center Berlinwww.supcenter.berlin
Eiswerderstraße 18, Gebäude 129, Berlin 13585Zitadelle Spandauwww.zitadelle-berlin.de
Am Juliusturm 64, 13599 BerlinJeden ersten Sonntag des Monats ist im Zuge des Berliner Museumssonntages der Eintritt grundsätzlich frei.
Anreise
Hinfahrt: z. B. ab Berlin Hauptbahnhof mit S3, S7, S9 bis S-Bf Charlottenburg, 5 Minuten Fußweg zum U-Bf Wilmersdorfer Straße, ab dort U7 bis Haselhorst, weiter mit Bus M36 bis Kleine Eiswerderstraße (Berlin)
Fahrzeit: 42 Minuten
Text: punkt 3, 23.06.2022