Glückliche Kinder wohin man auch schaut

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Artikel: Glückliche Kinder wohin man auch schaut

25 Jahre Nikolauszug: Jubiläum für besonderes Projekt von DB Regio Nordost

Mit jedem Geschenk, das Milea aus der roten Tüte zieht, leuchten ihre Augen ein bisschen mehr. Die Zehnjährige sitzt zusammen mit ihrer Oma im Nikolauszug von DB Regio Nordost auf dem Weg von Neustrelitz nach Potsdam. Gemeinsam mit den anderen Fahrgästen besucht das Duo dort den Weihnachtsmarkt. 

„Ich freue mich schon darauf, Pommes und Lebkuchen zu essen“, erzählt Milea. „Und ich würde gerne Karussell fahren. Besonders mag ich die Pferde, die sich hoch und runter bewegen.“  Inzwischen hat die Schülerin fast alle Geschenke entdeckt. Um die Tüte zu bekommen, hat sie für den Nikolaus das Lied „Alle Jahre wieder gesungen“. „Ich finde es schön, dass man was bekommt, wenn man was vorträgt“, sagt sie.

Der Schal kommt besonders gut an

Hin und wieder hört der Nikolaus auf seiner Tour durch den roten Regionalzug auch Gedichte mit recht vielen Strophen. So wie das von Lucy. „Das Gedicht war fast so lang wie der Zug“, sagt der Nikolaus lachend. Auch Lucy, ihre Schwester Kimberly und Bruder Nils machen sich sogleich daran, den Inhalt der Tüten zu erkunden. Sie präsentieren einen Schal und Socken mit Regionalzügen drauf, ein Mal- und Beschäftigungsbuch, ein Memory, ein Schlüsselband und mehr. Der Schal kommt bei allen Beschenkten besonders gut an und wird sogleich um den Hals geschlungen. 

„Da merkt man, dass sich die ganze Vorbereitung auch in diesem Jahr wieder gelohnt hat“, sagt Thomas Frisch, Kundenbetreuer bei DB Regio Nordost. „Die Aktion macht einfach Spaß.“

Zusammen mit seinen Kollegen Lutz Peucker, Marco Giese und Domenic Hampe sowie weiteren Helfer:innen ist Thomas Frisch an diesem Tag ehrenamtlich im Einsatz, um den Familien an Bord eine Freude zu machen.

Der erste Nikolauszug ist 1996 gefahren, auch den hat Thomas Frisch bereits begleitet. Abzüglich der zwei Jahre, in denen der Zug wegen der Pandemie ausgesetzt hat, besteht die Tradition also seit nunmehr 25 Jahren.

Das Nikolauszug-Team steht vor dem Zug am Bahnsteig und schaut in die Kamera.
Das Nikolauszug-Team steht vor dem Zug am Bahnsteig und schaut in die Kamera.
Quelle: André Groth

„Wir haben ganz tolle Unterstützung von unseren Sponsorinnen und Sponsoren“, erzählt Thomas Frisch. „Dank deren Hilfe, und auch dank unserer Regionalleitung in Schwerin, können wir jedes Jahr aufs neue so tolle Tüten packen.“ 94 Stück hat der Nikolaus in diesem Jahr verteilt. „Ich erinnere mich noch, wie wir die Tüten in der Anfangszeit bei uns zu Hause gepackt haben“, erzählt Thomas Frisch lachend.

Zur Nikolausfahrt eingeladen werden Familien, die sich eine solche Unternehmung normalerweise nicht ohne Weiteres leisten könnten. Außerdem Kinder aus Einrichtungen für betreutes Wohnen und Ehrenamtliche, die sich das ganze Jahr über für andere Menschen engagieren. „Ich habe da meine Kontakte zur Arbeiterwohlfahrt, zum Deutschen Roten Kreuz oder auch zur Arche“, sagt Thomas Frisch.

Selfies mit dem Nikolaus

Entstanden sei die Aktion einst aus einer Skatrunde heraus, erinnert sich Lutz Peucker. „Der Erlös ist immer an Kinderheime gegangen. Irgendwann kam dann die Idee auf, einen Sonderzug auf die Beine zu stellen.“ Seitdem sei das Projekt von DB Regio Nordost stets gut unterstützt worden. „Für viele Kinder aus dem dörflichen Umfeld ist ja allein so eine Zugfahrt schon ein besonderes Erlebnis“, sagen die Männer.

In Potsdam angekommen, werden die Fahrgäste von Mitgliedern des Rotary Clubs – darunter der ehemalige Oberbürgermeister Jann Jakobs – begrüßt und die Kinder und Jugendlichen bekommen Tageskarten für den Potsdamer Stadtverkehr. Noch ein paar letzte Selfies mit dem Nikolaus, bevor sich der Bahnsteig allmählich leert und Kurs auf den Weihnachtsmarkt genommen wird.

Text: Josephine Mühln, punkt 3, 21.12.2023