Ein neuer Weg mit neuen Herausforderungen

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Artikel: Ein neuer Weg mit neuen Herausforderungen

Per Quereinstieg Kundenbetreuer:in bei DB Regio Nordost werden

Eines haben Isabell Siegel, Matthias Löbsack und Nazir Ahmad Mobini gemeinsam: Sie schätzen den Kontakt zu den Kund:innen und wollen Reisenden künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Damit das klappt, lernen sie zusammen mit acht weiteren Männern und Frauen seit dem 1. Dezember 2022 alles, was ein:e Kundenbetreuer:in im Nahverkehr (KiN) bei DB Regio Nordost wissen muss. 

Ein weiterer Punkt, der diese Auszubildenden eint: Sie alle sind Quereinsteiger:innen, haben vorher also bereits in anderen Berufen gearbeitet. Nun stellen sie sich der Herausforderung, noch einmal einen neuen Weg einzuschlagen. Die Ausbildung dauert drei bis dreieinhalb Monate, am Ende stehen eine theoretische und eine praktische Prüfung.

Zwei Männer und in der Mitte eine Frau stehen um einen Schaltschrank, sie schauen in die Kamera.
Nazir Ahmad Mobini (l.), Isabell Siegel und Matthias Löbsack studieren die einzelnen Elemente der Schaltschranktafel.

Der Lehrplan ist bis dahin gut gefüllt, die Auszubildenden werden zum Beispiel in Modulen zu Tariflandschaft, Wagentechnik, rechtlichen Grundlagen, Kommunikation, Deeskalation und Selbstrettungskonzept – was also im Notfall zu tun ist – unterrichtet. Am ersten Mittwoch im neuen Jahr steht das Modul „Serviceeinrichtungen im Fahrzeug“ auf dem Stundenplan. Themen sind unter anderem die Klimaanlage, die Notbremse, die Sanitäreinrichtungen und die Hilfe für mobilitätseingeschränkte Reisende. 

Isabell Siegel hört den Ausführungen von Trainer Tobias Bredow aufmerksam zu. Die 19-Jährige hat zuvor eine Ausbildung zur Industrieelektronikerin gemacht, konnte aber aus gesundheitlichen Gründen nicht übernommen werden. Weil sie den Kundenkontakt schätzt, hat sie sich für die Ausbildung zur Kundenbetreuerin bei DB Regio Nordost entschieden. „Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, resümiert die Berlinerin nach ihrem ersten Ausbildungsmonat. „Der tarifliche Input am Anfang war zwar schon eine Hausnummer, aber jetzt macht es Spaß“, ergänzt sie lachend.

Abwechslungsreicher Job

Ähnlich sieht das Matthias Löbsack. Er stammt aus Stralsund und lebt seit fünf Jahren in Berlin. Zuletzt hat der 36-Jährige als Restaurantleiter im Fernverkehr gearbeitet, davor war er Flugbegleiter. Der Familie wegen habe er zum Regionalverkehr gewechselt, wie er erzählt. „Damit man nicht mehr so viel auswärts übernachten muss.“ Den Kontakt zu den Reisenden, wie er ihn all die Jahre erst in der Luft und dann im Bordrestaurant auf der Schiene hatte, wollte er aber nicht missen. „Das ist einfach abwechslungsreich, jeder Tag ist anders“, sagt er.

„Man trifft immer andere Menschen, führt interessante Unterhaltungen“, ergänzt Nazir Ahmad Mobini. „Das ist das Besondere an diesem Job.“ Der 27-Jährige war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, als er sich für die Ausbildung zum Kundenbetreuer im Nahverkehr entschieden hat. Zuvor hat er jeweils zwei Jahre im Reisezentrum erst am Berliner Hauptbahnhof und dann am Flughafen Berlin Brandenburg gearbeitet.

Ein Mann sitzt am Tisch im Regionalzug und lächelt in die Kamera, er trägt eine Warnweste.
Tobias Bredow ist seit Oktober 2022 als Trainer im Einsatz.

Er, Isabell Siegel und Matthias Löbsack haben Tipps, was künftige Bewerber:innen mitbringen sollten. „Den Willen, sich mit der Tariflandschaft auseinanderzusetzen, soziale Kompetenz, Empathie sowie die Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten“, sagen die drei. Das bestätigt auch Tobias Bredow, der seit Oktober 2022 als Trainer arbeitet und zuvor selbst fünf Jahre lang als Kundenbetreuer im Nahverkehr unterwegs war. 

Er ermutigt Interessierte, sich für den Quereinstieg zu bewerben – unabhängig vom Alter. „Die Gruppen sind eigentlich immer bunt gemischt“, sagt er. „Jede und jeder, der Interesse hat, mit Menschen umzugehen und Neues zu lernen, ist herzlich willkommen. Aber die Lernbereitschaft muss da sein, denn unsere Kundenbetreuer:innen knipsen nicht nur die Fahrausweise. Sie müssen sich auch mit der Technik und der Rettung im Notfall aus- kennen – man sollte die Ausbildung also nicht unterschätzen.“ Mit seiner jetzigen Klasse ist Tobias Bredow, der an diesem Tag noch von zwei Kolleginnen unterstützt wird, zufrieden. „Sie haben Spaß und zeigen Einsatz. Es ist toll, mit ihnen zu arbeiten.“

Neugierig geworden?

Informationen rund um den Direkt- und Quereinstieg als Kundenbetreuer:in im Nahverkehr (KiN) bei DB Regio Nordost gibt es unter:bahn.de/brandenburg | karriere.deutschebahn.com

Text: Josephine Mühln, punkt 3, 12.01.2023